Wenn sich Arbeiten von
Künstlern Ost mit denen von Künstlern West in einer unter dem
Thema „Grenze“ stehenden, gemeinsamen Ausstellung treffen,
muss man zunächst feststellen: die ästhetische Praxis gelangt
zu ähnlichen Äußerungsformen und bewegt sich jenseits
von kulturell codierten Zuschreibungen – die mentalen Landkarten
unterscheiden sich jedoch.
Ohne eine Ost/West-Kategorisierung vorzunehmen, kann
man sagen, dass sich sehr unterschiedliche Ansatzpunkte der Bearbeitung
des Themas darstellen: Geschichte und persönlich gelebte Erfahrung
greifen ineinander, auch wenn die Aussagekraft der Arbeiten teilweise
über Erinnerungsfragmente und Metaphern, die in der eigenen Existenz
verankert sind, hinausreicht. Manche Arbeit geht in die Vergangenheit
zurück und spricht somit von der Gegenwart und unserem Verhältnis
zur Geschichte. |